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Skywatcher Star Adventurer 2i zum ersten Mal in freier Wildbahn – Mein 2. Deep-Sky-Versuch

Am 28.02.2023 war es endlich soweit: Clear Sky und somit konnte ich meine neue Montierung, die Skywatcher Star Adventurer 2i, zum ersten Mal im Felde aufbauen. Gleichzeitig war dies mein zweiter Deep-Sky-Versuch. Ich wollte NGC 2238, auch Rosettennebel, fotografieren.

Gespannt auf die erste Polausrichtung

Los ging es also um ca. 20.30 Uhr in Richtung des Beobachtungsortes. Es war für beinah die ganze Nacht ein wolkenfreier Himmel vorhergesagt. Lediglich ab ca. 3 Uhr sollten ein paar Wolken aufziehen. Nach einer halben Stunde Fahrt war ich am Beobachtungsort angekommen und bekann meine Ausrüstung auf eine kleine Erhebung, ca. 25 Meter, zu bringen. Oben angekommen begann ich sofort mit dem Aufbau, da mein Zielobjekt seinen Zenit bereits überschritten hatte. Der Aufbau verlief trotz Dunkelheit relativ problemlos. Nach einer groben Ausrichtung der Star Adventurer Richtung Norden merkte ich, wie sich freudige Erwartung in mir breit machte. Schließlich war es das erste Mal, dass ich die Montierung im Felde aufbaute und jetzt waren es nur noch wenige Schritte bis zur korrekten Polausrichtung. Also die Polsucherbeleuchtung aufgesetzt und Polaris grob angepeilt, was mit der seitlichen Vorrichtung erstaunlich gut funktionierte. Und tatsächlich, da war er! Die Freude war groß Polaris gleich auf Anhieb im Polsucher erkennen zu können. Auch die weiteren Schritte, also die korrekte Ausrichtung des Sterns auf der Uhr, verliefen problemlos. Somit hatte ich jetzt zum ersten Mal eine korrekte nach Norden ausgerichtet Montierung, die bereit war für die Astrofotografie.

Skywatcher Star Adventurer 2i Montierung im Feldeinsatz bei Nacht.
Die Skywatcher Star Adventurer 2i bei ihrem ersten Feldeinsatz.

Wieviel Belichtungszeit würde ich mit der Star Adventurer realisieren können?

Die nächste spannende Frage war jetzt natürlich, wieviel Belichtungszeit ich realisieren können würde? Mittels einer groben Nordausrichtung war es mir bisher gelungen, bei 135mm Brennweite rund 20 Sekunden belichten zu können. Einen Bericht zu meinem ersten Deep-Sky-Versuch vom Stadtbalkon aus findet ihr hier. Ich erhoffte mir selbstverständlich mehr, auch da mein Zielobjekt dieser Nacht, NGC 2238 Rosettennebel, danach verlangt. Ich machte mich also an ein paar erste Testaufnahmen. 30 Sekunden, 45 Sekunden, 1 Minute und immernoch runde Sterne bei wieder 135mm Brennweite! Ich war hoch erfreut allerdings auch etwas irritiert, da sich NGC 2238 immer noch nicht auf den Fotos abzeichnete. Also noch ein wenig steigern. Letztendlich kam ich bis auf 1 Minute 30 Sekunden Belichtungszeit. Weiter wollte ich bei ISO 800 nicht steigern, auch da die Bedinungen nicht 100% günstig waren, ich (wieder) etwas gegen den Mond in ein paar Grad Entfernung fotografieren musste. Leider konnte ich den Rosettennbel immer noch nicht auf den Vorschaubildern erkennen. Allerdings hatte ich bereits aus meinem vorherigen Versuch gelernt, dass das nicht unbedingt viel heißen muss. Vieles wird erst nach dem Stacking und in der anschließenden Bildbearbeitung sichtbar. Also programmierte ich meine erste Serie mit 100 Bildern auf dem Intervallometer und lies Montierung, Fotoapparat und die weitere Ausrüstung ihr Werk verrichten.

Der entspannte Teil der Astrofotografie

Es war kalt in der Nacht!

Ab dem Zeitpunkt an dem die Technik ihren Dienst tut, gibt es für den Astrofotgrafen direkt erstmal nicht mehr viel zu tun. Zeit also sich entspannt in den Campingstuhl zu setzen und neue Sternbilder zu lernen. Wären da nicht die Temperaturen, die es bei der Astrofotgrafie die meiste Zeit auszuhalten gilt. In dieser Nacht wurden es -4 Grad. Auf Dauer war es mit Sitzen alleine also nicht getan. Von Zeit zu Zeit stand ich auf, vertrat mir etwas die Beine oder machte ein paar Hampelmänner, um wieder warm zu werden. Gegen 2 Uhr sank der Rosettennebl dann doch recht weit in den Horizont, so dass ich für diese Nacht einen Schlussstrich zog. Ich machte noch ein paar Dark- und Bias-Frames und fuhr recht zufrieden nach Hause.

Mein Fazit zum ersten Feldversuch mit der Star Adventurer

Der erste Versuch der Deep-Sky-Fotografie im Felde verlief für mich sehr zufriedenstellend. Die Polausrichtung der Skywatcher Star Adventurer 2i hat gut geklappt und die Belichtungszeiten, die ich realisieren konnte, haben mich überzeugt. 1 Minute und 30 Sekunden bei 135mm Brennweite Licht zu sammeln, fühlt sich schon sehr nach echter Astrofotografie an. Jetzt bin ich gespannt, was ich aus den Rohdaten in der Bildbearbeitung herausholen kann.


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