Nicht die besten Bedingungen
Klar ist man als astronomischer interessierter Mensch, wenn sich die Gelegenheit bietet einen Himmelskörper, der nur alle 50.000 Jahre vorbeischaut, fasziniert. Wie viele andere wollte auch ich den Kometen C/2022-E3 fotografisch festhalten. Allerdings spielte das Wetter bei diesem Vorhaben nicht so ganz mit und zur Zeit der maximalen Helligkeit blieb der Komet für mich hinter einer dicken Wolkendecke verborgen. Am 14.02.2023 bot sich dann dennoch ein kleines Zeitfenster mit wolkenlosem Himmel, welches ich von meinem Stadtbalkon (Bortle 5) aus nutzen konnte um C/2022-E3 zu fotografieren.
Mit Stellarium plante ich ein wenig den Bildausschnitt im Hinblick auf die mir zur Verfügung stehende Brennweite. Auch wenn ich aufgrund einer Neuanschaffung (dazu in den nächsten Tagen mehr) etwas länger belichten konnte als meine üblichen 3 Sekunden, musste ich hier den Kompromiss finden zwischen maximaler Brennweite und maximaler Belichtungszeit. Am Ende erwiesen sich 13 Sekunden bei 135 Milimeter Brennweite und ISO 1600 als die „optimale“ Kombination. Leider konnte ich so den Kometen nicht so groß ablichten, wie ich es gerne gewollt hätte. Aber bei 200 Milimeter Brennweite, mein momentanes Maximum, hätte es deutlich Sternspuren gegeben.
Das Ergebnis: C/2022-E3 als grüner Punkt im Foto
Das Ergebnis ist ein Stack aus 145 Einzelbildern und einer Gesamtbelichtung von ca. 27 Minuten. Zur Verfügung standen ca. 290 Einzelbilder und einer Gesamtbelichtung von einer Stunde. Allerdings machte sich dabei die Bewegung des Kometen relativ zu den Sternen unschön bemerkbar und verfälschte den natürlichen Gesamteindruck. Insgesamt, auch wenn der Komet nur sehr klein im Bild zu sehen ist, bin ich mit der Gesamtkomposition des Bildes doch recht zufrieden. Das Zusammenspiel mit den Hyaden und NGC 1647, ein offener Sternhaufen oben links im Bild, gefällt mir sehr gut. Am Ende konnte ich den kosmischen Besucher fotografisch festhalten. Und gelernt habe ich bei der Sache auch wieder eine Menge. Die Rohdaten werde ich noch etwas behalten. Vielleicht gelingt mir noch ein Stacking von Komet und Sternen unabhängig voneinander, um diese beiden Ergebnisse dann kombinieren zu können und so letztendlich die vorhandenen 290 Frames komplett zu nutzen.

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